Gallery Level Rooms (Deutsch)
Lady Bute Room
Dies war ursprünglich Lady Butes privates Wohnzimmer. Die Natur spielt in diesem Raum die Hauptrolle: Vögel und Blätter sind fein in den Walnussfries und die Marmorkapitelle geschnitzt.
Bemerkenswert ist auch der kunstvolle Kaminsims, in dessen Holz mehrere Heuschrecken geschnitzt sind. Rechts vom Kamin sind die Klingelknöpfe zu sehen, mit denen Lady Bute bequem das Kinderzimmer, das Dienstmädchen, die Speisekammer und die Haushälterin anrufen konnte. Dies ist der einzige Raum im Haus, der noch seine originale Seidentapete besitzt. Die Farbe, die mit der Zeit verblasst ist, wurde vom 3. Marquees gewählt, weil sie ihn an den rosigen Teint seiner Frau Gwendolen erinnerte!
Die Nische, in der das Bett heute steht, sollte als Durchgang zu einem geplanten Wintergartenanbau dienen; es wurden zahlreiche Zeichnungen angefertigt, der Wintergarten wurde jedoch nie gebaut. Stattdessen befindet sich in dem flugel der Kinderbereich.
Vervollständigt wird dieser Raum durch eine weitere kunstvolle Decke von William Frame und Charles Campbell, die in der Bute-Werkstatt in Cardiff ausgeführt wurde. Sie besteht aus Zedernholz und ist mit Golddetails und 120 Spiegeln verziert.
Die Gemälde an den Wänden stammen überwiegend aus dem „Goldenen Zeitalter“ der flämischen und niederländischen Kunst.
Bemerkenswert ist das Öl-auf-Leinwand-Porträt von William Howard an der Wand links von der Nische, hier dargestellt von Sir Anthony van Dyck.
William Howard, der fünfte Großonkel von Lady Gwendolyn, war in den päpstlichen Komplott verwickelt und wurde später im Jahr 1680 hingerichtet.
Der niederländische Maler Anthony van Dyck kehrte 1632 nach London zurück und wurde dort zum „gewöhnlichen Hofmaler“ von König Karl I. ernannt.
Family Bedroom
Der dritte Marquess und seine Frau Gwendolen Fitzalan Howard führten eine Liebesheirat; ungewöhnlich für viktorianische Adelsfamilien, war diese Ehe jedoch sicherlich nicht arrangiert.
Sie lernten sich im Winter 1871 kennen, waren im Februar 1872 verlobt und heirateten im April.
Gwendolen, Enkelin des 13. Herzogs von Norfolk, stammte aus einer katholischen Familie, war sehr gebildet und eine versierte Reiterin.
Sie spielte eine bedeutende Rolle bei der Verwirklichung der architektonischen Pläne von Lord Bute in Wales und hier im Mount Stuart House.
Für den 3. Marquess war das Schlafzimmer ein besonders wichtiger Raum, der 800 Jahre Familiengeschichte repräsentierte.
Außerdem sind in diesem Raum mehrere Symbole zu sehen, die mit seinem Glauben in Verbindung stehen.
Die einzigartige Decke feiert die heiligen Sakramente der Ehe.
Alle diese Wappen zeigen die Hochzeiten der Paare, die dem 3. Marquess vorausgingen.
Aber wie immer gibt es, an dieser heraldischen Decke, ein interessantes Detail zu beobachten.
Direkt über der Tür, links des Betts, können Sie ein Seil mit einem Knoten sehen.
Aus der Volkskultur in Schottland stammt das Binden eines Knotens um zu heiraten.
Dieses Seil verläuft über die Decke und verbindet alle Wappen, rechts, links, Mitte, bis zum letzten Wappen oben auf dem Kamin, das dem 3. Marquess und seiner Frau Gwendolen gehört.
Doch wie Sie sehen, ist das Seil nicht dort zu Ende, sondern geht, metaphorisch gesprochen, in die Zukunft weiter.
Der Fries an der Wand unter der Decke, bei H.W. Londsdale hergestellt, zeigt auf 15 Tafeln das Leben und den Tod von Heilige Margarete Königin von Schottland.
Nach der Schlacht von Hastings im Jahr 1066 floh Margaret nach Schottland und landete am Hof von König Malcom III.
Sie heiratet Malcolm III. und beginnt als fromme und religiöse Person, die katholische Kirche in Schottland zu reformieren.
Ihr Leben lang widmete sie sich den Armen und Waisen. Sie starb 1093, nur wenige Tage nach dem Tod ihres Mannes und ihres Sohnes. Ungefähr 150 Jahre später wurde sie als Heilige Margarete heiliggesprochen.
Das Dritte Marquees war sehr stolz darauf, aus der Linie der Heiligen Margarete abzustammen.
Die Familiengeschichte wird in den Buntglasfenstern fortgesetzt, in denen Sie das letzte Wappen sehen können. Es zeigt einen roten Löwen und ein weiß-blaues Schachbrettmuster. Dieser Schild feiert die Hochzeit von Marjorie, Tochter von Robert de Bruce und Walter High Stewart aus Schottland. Aus dieser Ehe entstand der Clan Stuart.
Ihr Sohn, König Robert II., war der erste Stuart-König und Vater von mehrere Kindern. Einer seiner Söhne, bekannt als John the Black Stewart, erhielt 1385 den Titel Sheriff von Bute, Arran und Cumbrae; von ihm stammt die heutige Familie ab.
Sie können das wunderschöne handgestickte Paneel über dem Bett sehen, das das Wappen des dritten Marquees und seiner Frau darstellt (weibliche Seite immer rechts und männliche Seite links).
Die sehr hübschen Möbel im Arts-and-Crafts-Stil mit Perlmutt-Intarsien wurden für dieses Zimmer vom berühmten schottischen Designer Robert Weir Schultz entworfen.
1897 feierten sie ihre Silberhochzeit. Zu diesem Anlass schenkte Lord Bute seiner Frau Gwendolen mit freundlicher Genehmigung von Zar Nikolaus II. eine wunderschöne russische Ikone, die hier an der Innenwand hängt.
Dieses einzigartige Stück wurde in den kaiserlichen Werkstätten in Sankt Petersburg angefertigt. Es ist ein Ölgemälde, das vollständig mit Silber überzogen und mit Gold und Platin hervorgehoben wurde. Es zeigt die Hochzeit zu Kana in der Bibel, wo Jesus das berühmte Wunder vollbrachte, Wein in Wasser zu verwandeln.
Ein großartiges Stück, das die hohe Wertschätzung und Liebe unterstreicht, die der dritte Marquees für seine Frau empfand.
Horoscope Room
Die Horoskop- und Wintergartenräume sollten ursprünglich als Wohnzimmer, Arbeitszimmer und Observatorium des 3. Marquess dienen.
Das Horoskop Zimmer erhielt seinen Namen von dem astrologischen Geburtshoroskop an der Decke, das die Anordnung der Sterne und Planeten zum genauen Zeitpunkt des Geburtstags des 3. Marquess zeigt: 12 September 1847. In der Mitte der Decke ist das Wappen von Lord Bute zu sehen, der Fries mit den Miniaturburgen spiegelt sein Interesse an mittelalterlicher Architektur wider und die Vögel und Blumen zeigen seine Liebe zur Natur.
Der Tischler William Frame aus der Bute-Werkstatt und der Maler Charles Campbell schufen diese wunderschöne Holzdecke, die bis zum Tod des 3. Marquess unvollendet blieb. Anfang der 1990er Jahre beauftragten der 6. Marquess und seine zweite Frau Jennifer, die letzten aus der Familie Bute die in diesem Haus lebten, den Designer Tom Errington, der neben anderen Arbeiten im Haus, diesen Raum fertigstellte, restaurierte und ihn zu ihrem Schlafzimmer machte. Die mittelalterliche Geschichte von Reinhard der Fuchs diente als Inspiration für die Schnitzereien an den Endstücken des Walnussbettes.
Die Figuren des Märchens sind leicht zu erkennen: Reinhard der Fuchs spielt einen Psalter, um den Löwen Noble in den Schlaf zu wiegen; Grimbauld der Dachs mit einem Dudelsack; ein Hahn und eine Nachteule symbolisieren Morgen und Abenddämmerung.
Ein Großteil der Möbel im Raum stammt etwa aus der Zeit, als das Haus gebaut wurde.
Interessante Stücke im Arts & Crafts-Stil von Robert Lorimer und Robert Weir Schultz, außerdem der achteckige Tisch und die Stühle mit Zinn- und Elfenbeineinlage vom italienischen Jugendstil-Designer Carlo Bugatti.
Der Raum führt in einen Wintergarten, der im Laufe der Jahre für viele Zwecke genutzt wurde. Zunächst diente er als Observatorium für den 3. Marquees, der als begeisterter Astronom von hier aus den Nachthimmel beobachtete. Während des Ersten Weltkriegs boten der 4. Marquees und seine Frau Lady Augusta der Admiralität an, es in ein Marinekrankenhaus umzuwandeln, und der Wintergarten diente aufgrund des natürlichen Lichts und des Fliesenbodens als Operationssaal.
Lady Bute, eine ausgebildete Krankenschwester, wurde die Oberin des Krankenhauses und wurde von König George V. zur Dame des britischen Empire ernannt. Von 1914 bis 1919 wurden in Mount Stuart über 2100 verletzte Seeleute behandelt.
In den 1940er Jahren wurde der Wintergarten mit Brettern vernagelt, bis er, im Rahmen eines großen Restaurierungsprojekts des 6. Marquess, in den 1990er Jahren wieder in ein Gewächshaus umgewandelt wurde.
Die Türen aus Teak- und Walnussholz wurden mit den vier Jahreszeiten, der lokalen Flora und schottischen Musikinstrumenten dekoriert.
Die Pflanzenregale, der Herd und der Marmorbrunnen wurden installiert; die in den Kamin geschnitzte Katze basierte auf Lady’s Butes echter Katze Truffles.
Schließlich werden diese Räume heute bei Hochzeiten im Mount Stuart House mit ihrer wunderbaren Aussicht auf die Gärten und das Meer oft als Honeymoon-Suite reserviert.